Chakra Yoga – Teil 1: Das Wurzelchakra (Muladhara)
- Jessica Mertel
- 15. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Wie du mit Yoga mehr Erdung, Vertrauen und Stabilität findest
Das Wurzelchakra – auf Sanskrit Muladhara – ist das Fundament unseres Energiesystems. Es steht für Urvertrauen, Sicherheit, Erdung und unsere Verbindung zur physischen Welt.Wenn dieses Chakra im Gleichgewicht ist, fühlen wir uns geerdet, sicher und innerlich ruhig – selbst dann, wenn das Leben uns herausfordert.
Im Chakra Yoga können wir das Muladhara-Chakra gezielt stärken, indem wir bestimmte Asanas, Atemtechniken und Achtsamkeitsübungen einsetzen.
Wo sitzt das Wurzelchakra – und was beeinflusst es?
Lage: unterstes Ende der Wirbelsäule (Beckenboden, Steißbein)
Farbe: Rot
Element: Erde
Themen: Urvertrauen, Sicherheit, Stabilität, Zugehörigkeit, Überleben
Emotionale Balance: innere Ruhe, Standhaftigkeit, Vertrauen ins Leben
Blockaden zeigen sich z. B. durch: Ängste, Rastlosigkeit, Unsicherheit, Überlebensdruck
Wie du dein Wurzelchakra mit Yoga stärken kannst
Asanas zur Aktivierung von Muladhara
Tadasana (Berghaltung) – Stabilität, Ausrichtung, Standfestigkeit
Malasana (Yogahocke) – öffnet das Becken, aktiviert Erdverbindung
Virabhadrasana I (Krieger 1) – Selbstvertrauen & Fokus
Setu Bandhasana (Schulterbrücke) – stärkt Beine und Beckenboden
Balasana (Kindhaltung) – Hingabe, Schutz, Verbindung zur Erde
Lasst uns nun in einem kleinen Asana Lab alle Posen näher betrachten. Ich gebe euch hier einmal die Cues (Anweisungen), die ich euch auch in einer 1:1 Stunde geben würde:
Tadasana (Berghaltung)

Füße parallel und hüftbreit – belaste alle vier Ecken der Füße gleichmäßig
Zehenspitzen sanft spreizen, Fußsohlen aktiv mit dem Boden verbinden - Pada Banda!
Beine aktivieren – hebe deine Kniescheiben leicht an, Oberschenkelmuskulatur aktiv
Becken neutral – mache kein Hohlkreuz, kein runden Rücken - bleibe neutral in deiner Wirbelsäule
Bauchnabel sanft nach innen/oben ziehen – leichte Aktivierung im Core
Schultern nach hinten unten rollen – öffne deinen Herzraum
Arme entspannt neben dem Körper, Handflächen leicht nach vorn geöffnet
Dein Scheitel strebt nach oben – Wirbelsäule lang, Nacken frei
Kiefer und Gesicht entspannt, Blick nach vorn oder leicht gesenkt
Atme ruhig und gleichmäßig, spüre deinen Stand – Ich bin stabil. Ich bin da.
Malasana (Yogahocke)

Füße etwa mattenbreit auseinander – Zehen zeigen leicht nach außen, Fersen idealerweise am Boden
Verwurzele deine Fußsohlen – aktiviere Pada Banda, spüre die Verbindung zur Erde
Beine sind aktiv – Oberschenkel ziehen leicht nach außen, die Kraft kommt von innen
Becken sinkt nach unten – aber mit Länge in der Wirbelsäule, kein Rundrücken
Bauchnabel sanft nach innen/oben ziehen – halte Spannung im unteren Bauch
Bringe die Handflächen vor dem Herzen zusammen – Anjali Mudra
Ellenbogen drücken sanft gegen die Oberschenkel – öffne die Hüfte aktiv, aber achtsam
Scheitel strebt nach oben – Wirbelsäule lang, Nacken in Verlängerung der Wirbelsäule
Kiefer und Gesicht entspannt – Schultern weg von den Ohren
Atme ruhig und gleichmäßig – Ich lasse los. Ich bin verwurzelt

Virabhadrasana I (Krieger 1)
Stelle die Füße ca. eine Beinlänge auseinander – hinterer Fuß leicht schräg (ca. 45°), vorderer Fuß zeigt nach vorn
Beide Hüftknochen zeigen nach vorn – richte dein Becken aus, ggf. den hinteren Fuß leicht anpassen
Beuge das vordere Knie über dem Sprunggelenk – Knie zeigt Richtung zweiter Zeh
Hinteres Bein bleibt lang und aktiv, Ferse schiebt in den Boden
Bauchnabel sanft nach innen/oben ziehen – aktiviere deinen Core
Hebe die Arme nach oben – Schultern entspannt, Handflächen schauen zueinander oder berühren sich leicht
Verlängere die Wirbelsäule – Scheitel zieht nach oben, Steißbein sanft nach unten
Achte auf deinen Nacken – kein Hohlkreuz, kein Schulterzug – Gesicht entspannt
Atme gleichmäßig – spüre deine Kraft und Verwurzelung
Ich bin stark. Ich bin ausgerichtet. Ich bin bereit.
Setu Bandhasana (Schulterbrücke)

Lege dich in Rückenlage – stelle die Füße hüftbreit auf, Fersen nah zum Gesäß
Knie zeigen gerade nach vorn – nicht nach außen kippen
Arme liegen neben dem Körper – Handflächen nach unten, Schultern entspannt
Verwurzele die Füße fest in den Boden – besonders die Innenkanten aktivieren
Mit der Einatmung: Hebe langsam dein Becken nach oben
Rolle Wirbel für Wirbel auf – bis Schulter, Rücken und Oberschenkel eine Linie bilden
Oberschenkel bleiben parallel, halte die Knie stabil
Optional: Hände unter dem Rücken verschränken und Schultern zueinander rollen – öffne den Brustraum
Achte auf deinen Nacken – nicht drehen, Kopf bleibt in der Mitte
Atme ruhig – halte die Position so lange es angenehm ist
Ich öffne mein Herz. Ich bin getragen. Ich vertraue.

Balasana (Kindhaltung)
Komme in den Fersensitz – Großzehen berühren sich, Knie hüftbreit oder weiter geöffnet
Beuge dich nach vorn – Stirn zum Boden, bringe deine Sitzbeinhöcker gleichmäßig auf deine Fersen
Die Arme strecken sich lang nach vorn – Handflächen auf der Matte, Schultern weich
Alternativ: Arme seitlich nach hinten legen – Handrücken neben den Füßen, für mehr Rückzug
Lass den Bauch weich auf den Oberschenkeln ruhen – keine Spannung im Bauch oder Rücken
Atme tief in den Rücken – Weite in den Flanken und im unteren Rücken spüren
Schultern und Gesicht bewusst entspannen – loslassen, ankommen
Wenn die Stirn den Boden nicht erreicht: Block oder gefaltetes Kissen zur Unterstützung
Bleibe für ein paar ruhige Atemzüge – Spüre Schutz, Geborgenheit und Erdung
Ich bin sicher. Ich darf loslassen. Ich komme zur Ruhe.
Atem & Meditation
Langsames, tiefes Atmen in den Beckenraum (z. B. 4–6 Sekunden Ein- und Ausatmen)
Visualisierung: rotes Licht, das beim Einatmen vom Steißbein aufsteigt
Mantra: LAM (innerlich wiederholt oder gesungen)
Impulse für deine Praxis zu Hause
Nimm dir 10 Minuten Zeit und probiere folgende Mini-Sequenz:
Berghaltung (Tadasana) – 5 tiefe Atemzüge
Malasana – 1 Minute
Krieger I rechts & links – je 5 Atemzüge
Kindhaltung (Balasana) – 1–2 Minuten
3 Minuten Atembeobachtung im Sitzen mit innerem LAM-Mantra
Tipp: Übe möglichst barfuß und in ruhiger Umgebung – vielleicht sogar draußen auf der Erde.
Muladhara im Alltag
Chakra-Arbeit endet nicht auf der Matte. Erdung kann auch bedeuten:
Einen Spaziergang in der Natur machen
Ordnung schaffen in deinem Zuhause
Dich mit gesunder, natürlicher Nahrung stärken
Grenzen setzen – innerlich wie äußerlich
Chakra Yoga in meiner 1:1-Betreuung
In meinen 1:1-Stunden ist das Muladhara-Chakra oft ein kraftvoller Einstieg – besonders bei Stress, Unsicherheit oder innerer Unruhe. Gemeinsam entwickeln wir eine Praxis, die dich erdet, stärkt und dir Vertrauen schenkt – angepasst an deinen Alltag und dein Energielevel.
Wenn das Fundament stabil ist, kann alles andere wachsen.Das Wurzelchakra zu stärken, ist ein Akt der Selbstfürsorge – für deinen Körper, deinen Geist und deine innere Sicherheit.
Namasté, Jessica




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