Yin Yoga – Tiefe Entspannung & energetisches Loslassen
- Jessica Mertel
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Yin Yoga ist eine Einladung, dem Rhythmus deines Alltags für einen Moment zu entkommen. Statt „machen“ steht hier das Zulassen im Vordergrund. Diese stille Praxis schenkt Raum für Verbindung – zu deinem Körper, deinem Atem, deinem inneren Erleben. Ganz im Sinne von Flow Motion Yoga: weniger leisten, mehr spüren.
Was passiert im Körper beim Yin Yoga?
Im Yin Yoga geben wir dem Körper die Möglichkeit, aus der Aktivität ins Fühlen zu kommen. Die Haltungen zielen auf die tieferen Schichten deines Körpers – vor allem auf Faszien, Bänder, Gelenke und das Bindegewebe. Indem du in die Asanas hinein „sinkst“, entsteht sanfter Druck, der diese Strukturen stimuliert und durchfeuchtet.
Das fördert:
Beweglichkeit und Gelenkfreiheit
ein tieferes Körperbewusstsein
nachhaltige Regeneration nach intensiver Belastung
Die ruhige Praxis aktiviert deinen Parasympathikus – das bedeutet: dein Nervensystem schaltet in einen Zustand von Ruhe, Erholung und innerer Balance. Oft verändert sich schon nach wenigen Minuten die Atmung – tiefer, langsamer, freier.
Feinstoffliche Wirkung: Meridiane & Energiefluss
Yin Yoga wirkt nicht nur muskulär – sondern auch auf feinstofflicher Ebene. In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) spricht man von Meridianen – Energiebahnen, durch die das Qi (Lebensenergie) fließt.
Durch das lange Verweilen in den Positionen können energetische Blockaden gelöst und der Energiefluss harmonisiert werden:
Sphinx oder Seal: stimulieren Niere & Blase → Vertrauen, Rückzug, Regeneration
Schmetterling: aktiviert Leber & Gallenblase → Klarheit, Entscheidungsfreude, Neuanfang
Drachen: öffnet den Hüftraum, wirkt auf Milz & Magen → Erdung, Selbstfürsorge
Jede Haltung ist wie ein stiller Impuls an dein Energiesystem – subtil, aber wirkungsvoll.
Für wen ist Yin Yoga geeignet?
Yin Yoga schenkt Raum – unabhängig von Alter, Erfahrung oder Beweglichkeit. Besonders wohltuend ist die Praxis für:
Menschen, die viel im Außen funktionieren und wieder ins Spüren kommen möchten
innere Unruhe, Stress oder Schlafprobleme
körperliche Verspannung oder Erschöpfung
den Übergang vom Tun ins Sein – auch als Vorbereitung für Meditation
Yin Yoga zu Hause: Drei Übungen für dich

1. Kindhaltung (Balasana)– Knie mattenbreit, Stirn auf der Matte, Arme lang nach vorn– Halte 3–5 Minuten, atme bewusst in den Rücken
„Erlaube dir, gehalten zu werden.“

2. Schmetterling (Baddha Konasana, passiv)– Fußsohlen aneinander, Rücken rund, Stirn sinkt Richtung Füße– Unterstütze dich mit Kissen – sei weich zu dir
„Lass los – nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf.“

3. Sphinx oder Seal (Herzöffner)– Unterarme oder Hände stützen den Oberkörper– Spüre die Öffnung in deinem Bauchraum, bleibe achtsam mit dem unteren Rücken
„Manchmal öffnet sich der Körper dort, wo wir am längsten verweilen.“
Fazit: Weniger leisten. Mehr fühlen.
Yin Yoga ist nicht spektakulär – aber tief wirksam. Es ist eine Erinnerung daran, dass Innehalten genauso wichtig ist wie Bewegung. Und dass Loslassen manchmal der größte Kraftakt ist.
Mit nur wenigen Haltungen kannst du zu Hause in deine eigene, stille Praxis eintauchen. Alles, was du brauchst, ist eine Matte, ein paar Kissen – und die Bereitschaft, dir selbst zu begegnen.
Namasté, Jessica




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